Tageblatt

25 novembre 2004

 

Kulturdialog auf islamisch

 

Neumünster : “ Lever le voile: femmes artistes en terre d’Islam ” 

 

Die Ausstellung “ Lever le voile: femmes artistes en terre d’Islam ” , die 51 Künstelerinnen aus 21 islamischen Nationen im Wandelgang der Abbaye de Neumünster – eine Premiere für diesen Trakt! – vereinigt, kam zustande... weil unser Kulturminister François Biltgen vor zwei Jahren auf Rhodos in Ferien weilte und dort auf Aliki Moschis-Gauguet, Präsidentin des Netzwerkes “ Femme-Art-Méditerranée „ (25 Mitgliedsländer zählend), traf. Diese hatte soeben eine mit Hilfe der jordanischen Nationalgalerie der bildenden Künste zustande gekommene Ausstellung weiblicher islamischer Kunst zusammengestellt ( „promoting a Culture of Peace“ ), die seither in neun verschiedene Städten zu sehen war. Luxemburg ist nun an der Reihe, der jordanische Königsbesuch hat’s kurzfristig möglich gemacht, denn eigentlich war “ Lever le voile „ erst für das nächste Jahr vorgesehen gewesen, wie man auf der gestrigen Pressekonferenz erfuhr.

Der Workaholic und Feingeist Biltgen machte es also möglich dass das luxemburgische Publikum sich ab heute ein Bild von der Viefalt künstlerischen ausdrucks aus dem Kultukreis des Islam machen Kann. Und alles 100% weiblich, natürlich.

Laut Prinzessin Wijdan Ali, die auch Künstlerin, Kunstdozentin und Präsidentin der jordanischen Royal Society of Fine Arts ist, soll das (symbolische) „Zerreißen“ des Schleiers einen Dialog der Mentalitäten bewirken. Das passt zur „Charta“ des Hauses und des ehemaligen Gefängnisses Neumünster.

Michele Capasso, Direktor der Fondazione Laboratorio Mediterraneo, verspricht sich von der luxemburgischen EU-Präsident-schaft 2005 Akzente in Richtung Erweiterung des euro-mediterranen Dialogos; Akzente, die auf bürokratischem Wege nicht zu setzen seien. Kleinere Länder wie Jordanien und Luxemburg seien quasi prädestiniert für solche verantwortungsvollen, vöolkerverbindenden Vermittlerrollen.